Stellungnahme zum BZ-Artikel 05.01.2018

Stellungnahme zum BZ-Artikel 05.01.2018

Stellungnahme zu Zitaten von Frau Anja Dziolloß (Vorstand Familienheim Freiburg e.G.) aus dem ausführlichen Artikel der Badischen Zeitung

Sollen günstige Wohnungen in der Wiehre saniert werden? (Simone Lutz) online seit 04.01.2018:

Thema: Wohnungsbaupolitik

„Städtebaulich mag das Sinn machen, aber wie kann man die wohnungspolitischen Ziele so außer Acht lassen? Wir bauen mehr und neue Wohnungen. Und das ist es doch, was Freiburg dringend braucht.“ (Anja Dziolloß, BZ 04.01.2018)

Wohnungspolitische Ziele einer Genossenschaft sind im Sinne der Bewohnerschaft der Erhalt und der Schutz von bezahlbarem Wohnraum!

Die bestehenden Wohnungen sind zu 100% bezahlbarer Wohnraum!

Viele Neubauten des Familienheims Freiburg sind in den letzten Jahren auf Kosten von bewohntem, günstigem und genossenschaftlich gepflegten „Altbestand“ gebaut worden. Es wird behauptet, dass mehr Wohnungen gebaut würden – der Wohnungsbestand des Familienheim Freiburgs hat sich in den letzen Jahren wie folgt „entwickelt“:

Wohungsbestand Familienheim Freiburg:

2007: 2743 Wohnungen

2016: 2694 Wohnungen

(Quelle: Geschäftsberichte Familienheim 2007,2016 und Familienheim Aktuell 2016)

Sanierungsfähigkeit

„Sicher sei bisher, dass das Gebäude Quäkerstraße 1-9 nicht sanierungsfähig sei.“ (Anja Dziolloß, BZ 04.01.2018)

Die Bewohnerschaft, mehrere Fraktionen und der Gestaltungsbeirat haben bisher erfolglos den Vorstand des Familienheim aufgefordert diese Behauptungen zu belegen. Der Initiative – der Bewohnerschaft liegt auch kein Gutachten vor. Siehe: Aktuelle politische Reaktionen

Bei 2 Veranstaltungen, dem Infotreffen am 09.11.2017 und der Sitzung des Gestaltungsbeirats Freiburg am 30.11.2017 äusserte der Vorstand, es seien keine Gutachten erstellt worden. [UPDATE 21.01.2018 Die Bewohner*innen-Initiative hat ein Gutachten vorgelegt, welches die Häuserzeile Quäkerstraße 1-9 als stabil und sanierfähig beschreibt. (siehe Menü -> Datencheck-> Gutachten)]

Gentrifizierung

„Sicherlich werden sich nicht alle Mieter den Neubau leisten können, aber wir haben 400 weitere Wohnungen in der Wiehre. Wir lassen niemanden hängen.“ (Anja Dziolloß, BZ 04.01.2018)

Die 41 Wohnungen in der Quäkerstraße sind zu 100% bewohnbarer Lebensraum.

Die Kaltmieten in 70% der angedachten Neubauwohnungen sind min. über 50% teurer. Nebenkosten und größere Wohnungsflächen führen zu weiterer starker Zunahme der Gesamtmiete!

Die genannten 400 Wohnungen sind größtenteils bewohnt. Für 300 der insgesamt 700 Wohnungen in der Wiehre sind einschneidende Veränderungen – bis zum Abriss – seitens des Vorstandes der Genossenschaft angekündigt.

Die Zunahme der Durchschnittsmieten in der Genossenschaft von ca. 32% zwischen 2007 und 2016 lässt befürchten, dass hier in der Wiehre bezahlbarer Wohnraum verloren geht. Siehe: Daten-Fakten Mietpreisentwicklung

Diese Größenordnungen wirken nicht nur auf die aktuelle Bewohnerschaft – sondern auf das ganze Viertel:

  • Die Bewohnerschaft wird verdrängt.
  • Der Mietspiegel steigt.
  • Eine gewachsene Sozialstruktur zerbricht.

Bedürfnisse der Genossenschaftsmitglieder

„So viele Mietwohnungen wie möglich, so viele Eigentumswohnungen wie nötig. Zweitens: Qualitatives statt quantitatives Wachstum. Drittens: Immobilien und Vermögenswerte im Bestand halten.“ (Anja Dziolloß, BZ 04.01.2018)

Die aktuellen Wohnungen werden seitens der Bewohnerschaft als qualitativ hochwertig empfunden. Die Wohnungen des Quartiers sind gepflegt und in gutem Zustand. Siehe Wohnungen

Dem Vorstand ist es schon lange bekannt, dass es dringend mehr günstigen Wohnraum bräuchte – auch innerhalb der Genossenschaft:

Geschäftsbericht FH 2007: „Die Nachfrage nach Wohnungen bei der Genossenschaft hält unvermindert an, insbesondere nach preiswerten Wohnungen.“ S.14

Geschäftsbericht FH 2014: „Die wachsende Wohnungsnachfrage war bei der Familienheim Freiburg auch im Geschäftsjahr 2014 deutlich feststellbar, wodurch die angespannte Wohnungsmarktsituation zum Ausdruck kommt. Es besteht ein unveränderter Trend zu kleineren Wohneinheiten, da immer mehr Haushalte Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Für viele unserer Mitglieder ist aufgrund ihrer Einkommenssituation die Bezahlbarkeit der Wohnungen vorrangig.“ S.13

Entgegen diesen Bedürfnissen sollen nun deutlich teurere Wohnungen enstehen. Seit 2007 hat der Bestand an Wohnungen nicht zugenommen. (s.o.)

Wiehre für alle: Bewohner*innen Initiative für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums

Wiehre für alle: Bewohner*innen Initiative für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums

Wiehre für alle – die Bewohner*innen Initiative für den Erhalt bezahlbaren Wohnraums.

Wir sind Genossenschaftler*innen des Familienheim Freiburg und Bürger*innen, die sich gemeinsam für den sozialen Erhalt unseres Viertels einsetzen.

Regelmäßige Vollversammlungen mit wechselnden Zusammensetzungen von 60-100 Menschen aus dem Quartier und regelmäßige sehr gut besuchte Koordinationstreffen dienen der Meinungs- und Beschlussbildung der Initiative.

Unsere Situation:

Das Familienheim plant weitgehende Eingriffe in unser Quartier. Über 300 Wohnungen sind betroffen. Die Wohnungen der Häuserzeile Quäkerstr. 1,3,5,7 und 9 sind akut vom Abriss bedroht. Zusammen stellen wir uns dieser Wohnungspolitik entgegen, die günstigen Wohnraum reduziert und somit die Gentrifizierung (Was ist Gentrifizierung? ) unseres Quartiers vorantreibt. Alle Bewohner*innen sind herzlich willkommen aktiver Teil unserer Bewegung zu sein.

Wir engagieren uns gemeinsam für:

  • den konsequenten Erhalt und den Schutz von günstigem Wohnraum.
  • den Erhalt der Gebäude Quäkerstr. (1,3,5,7,9) – sowie aller anderen Bauten des Familienheim Freiburg im „Quartier-Wiehrebahnhöfe“.
  • den Erhalt und den Schutz der betroffenen Grün- und Begegnungsflächen.
  • den Erhalt der Kleinbetriebe am Gerwigplatz.
Gestaltungsbeirat Freiburg spricht sich für die Erhaltung des gesamten Quartiers aus

Gestaltungsbeirat Freiburg spricht sich für die Erhaltung des gesamten Quartiers aus

Am 30.11.2017 stellte Familienheim in öffentlicher Sitzung vor dem Gestaltungsbeirat Freiburg ihr Neubauvorhaben in der Quäkerstr. 1,3,5,7,9 vor. In den Plänen wurde der beabsichtigte fünfstöckige Ersatzbau entlang der Quäkerstrasse und ein zusätzliches vierstöckiges Gebäude, das im Innenhof platziert werden soll, vorgestellt.

In seiner anschließenden Stellungnahme äußerten sich die Mitglieder des Gestaltungsbeirats daraufhin wie folgt. Wir haben zusammenfassend einige Zitate zusammengetragen:

„Die bestehenden Gebäude verhalten sich kollektiv zueinander. Sie haben die gleichen Dächer und schöne Eingangstüren und sind insgesamt von schlichter Schönheit.“

„Die gesamte bestehende Anlage ist ein beeindruckendes städtebauliches Ensemble.“

„Das gesamte bestehende Ensemble ist stimmig. In fast jeder Stadt gibt es Orte, die etwas Besonderes ausmachen. Dieses Ensemble ist beispielgebend für die gesamte Stadt Freiburg.“

„Die Identität eines Quartiers wächst über Jahrzehnte und kann mit einem Abriss binnen kürzester Zeit zerstört werden. Die bestehenden Familienheim-Neubauten Quäkerstraße 2,4 sowie Grillparzerstraße lassen genau diese Identität vermissen. Sie dürfen nicht die Richtschnur für das sein, was auf der gegenüberliegenden Seite (Quäkerstr. 1,3,5,7,9) passiert.“

„Die angedachte Nachverdichtung durch ein zusätzliches Wohnhaus im Innenhof hinter der Quäkerstr. 1,3,5,7,9 geht gar nicht. Der jetzige Freiraum ist ideal mit der Bebauung der 1950er Jahre abgestimmt. Wenn man dort ein zusätzliches Haus hin baut, ist das ganze Gefüge nicht mehr stimmig. Es ist die falsche Haltung, dahin zu bauen, wo noch Platz ist.“

„Das, was Sie hier an Planungen präsentiert haben, und das, was das Quartier ausmacht, bewegt sich in zwei unterschiedlichen architektonischen Welten. Sie beziehen sich nicht auf das Gesamtensemble.“

„Es stellt sich die Frage: Was ist das übergeordnete konzeptionelle Ziel für dieses Ensemble?“

„Aus Ihren eingereichten Unterlagen ist nicht ersichtlich, warum die Häuser nicht erhalten werden können.“

„Die Frage muss sein, was kann man in diesem Quartier machen, ohne dass die vorhandene Eigenständigkeit und Identität kaputtgeht? Wie kann man den Charakter der Anlage erhalten?“

„Bevor nicht klar ist, was Sie mit dem gesamten Ensemble wollen, also ohne Sanierungskonzept für die gesamte Anlage, können wir keine abschließende Stellungnahme abgeben.“

„Sie sollten noch einmal neu über das Vorhaben nachdenken. Wir unterstützen Sie gerne bei einer behutsamen Sanierung des Quartiers.“

Zusammenfassend lässt sich demnach sagen, dass dieses unabhängige Expertengremium zu demselben Schluss kam, der auch das Ergebnis unserer Befragung der BewohnerInnen im Quartier war: „Planen Sie bitte so, dass es weitgehend bleibt, wie es ist.“

Zielbahnhof Gentrifizierung?

Zielbahnhof Gentrifizierung?

Oder: Wohin geht die Reise bei der geplanten Modernisierung des Familienheim eG-Areals im Quartier am Wiehre-Bahnhof?

Wiehre für alle – Bewohner*innen Initiative für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum

Ausführliche Analyse auch als PDF verfügbar: Zielbahnhof_Gentrifizierung.pdf

Am 14.06.2017 erhielten die Bewohnerinnen und Bewohner in rund 300 Wohnungen der Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG im Quartier am Wiehre-Bahnhof per Post die Nachricht von einer geplanten Modernisierung des dortigen Gebäudebestands in den kommenden Jahren. Angekündigt wurde für die Sommermonate die Begehung der Wohnanlagen durch Gutachter und Planer.

Als Folge dieser Ankündigung bildete sich „Wiehre für alle – die Bewohner*innen Initiative für den Erhalt von bezahlbarem Wohnraum“, die auf den Planungsprozess Einfluss nehmen will. Als erster Schritt wurde ein Schreiben an den Vorstand der Genossenschaft mit zentralen Anliegen der Betroffenen in Bezug auf die Planungen formuliert: Erhalt der Gebäude, Erhalt der leistbaren Mieten und der diversifizierten Struktur der Bewohnerschaft, Beteiligung am Planungsprozess. Unterzeichnete Exemplare wurden im Juli und August an den Vorstand versandt. Mit Stand vom 22.08.2017 hatten den Brief Mitglieder aus mehr als zwei Dritteln der genannten Wohneinheiten unterschrieben, darunter alle acht betroffenen Mitgliedervertreter der Genossenschaft.1

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Pressemitteilung 12.11.2017

Pressemitteilung 12.11.2017

Gentrifizierung auf Staatskosten?

Wir sind Genossenschaftsmitglieder der Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG und setzen uns gemeinsam für den Erhalt unseres Viertels ein. Das Familienheim plant weitgehende Eingriffe in das Quartier in der Wiehre. Über 300 Wohnungen droht der Abriss.

Die Wohnungen der Häuserzeile Quäkerstr. 1,3,5,7 und 9 sollen nach Wusch des Vorstandes „entmietet“ werden. Der Abriss ist für 2019 geplant. Bei der Infoveranstaltung des Familienheims am 09.11.2017 für die betroffenen MieterInnen gab der Vorstand unter anderem bekannt, dass es keinerlei Gutachten zur Bausubstanz gibt. Der Vorstand des Familienheims behauptet, die betroffenen Häuser (Baujahr 1952) seien weitgehend im ursprünglichen Zustand. Dabei wird verschwiegen, dass die Wohnungen bei Neuvermietung stets saniert wurden. Der Mietpreis dieser Wohnungen liegt im Schnitt bei 7 €.

Bei einem Neubau werden die Mietkosten für alle drastisch steigen. 30% der geplanten Neubauwohnungen sollen aus Landesfördermitteln finanziert werden. Die geplante Miete dieser geförderten Wohnungen soll nach aktueller Planung 7,50€ betragen. Die Zielmiete von 70% der Wohnungen soll circa 10€ betragen. Die derzeitigen 41 Mieterparteien wären laut einer Umfrage innerhalb der Bewohnerschaft auf die geförderten Wohnungen angewiesen. Das Familienheim kann ihr Versprechen, dass alle derzeitigen MieterInnen in den Neubau zurückkehren können (bei der geplanten Förderquote von 30%) rein rechnerisch nur halten, wenn sie auf dem Grundstück mehr als 120 Wohnungen bauen. Das gibt das Areal selbst bei dichtester Bebauung nicht her. Wir fragen uns: warum öffentliche Fördermittel aus Steuergeldern einsetzen, wenn am Ende alle mehr zahlen als zuvor? Bei der geplanten regulären Miete, ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der BewohnerInnen aus der Wiehre verdrängt wird: das wäre staatlich geförderte Gentrifizierung.

Ähnliche Entwicklungen werden auch von den BewohnerInnen der weiteren ca. 260 Familienheim Wohnungen im Areal befürchtet.

Offener Brief zum Abrißvorhaben Quäkerstrasse

Offener Brief zum Abrißvorhaben Quäkerstrasse

Sehr geehrter Vorstand der Baugenossenschaft Familienheim Freiburg!

Sie haben in Ihrem Ankündigungsbrief vom 14.6.17 mit dem Alter der Bauten in der Wiehre argumentiert: dass sie 60-80 Jahre alt sind und eine Prüfung der Bausubstanz durch Sachverständige angekündigt. Wenig später (20.9.17) haben Sie uns darüber informiert, dass abgerissen wird – wobei Sie das Wort vermeiden und lieber von „Neuerrichtung“ sprechen, das klingt besser.

Wir haben aber nichts über den Inhalt der Sachverständigen-Prüfung erfahren, nur ihren Beschluss des Abrisses für die Quäkerstraße 1,3,5,7,9. Das ist ein intransparentes Vorgehen – was fanden denn die Sachverständigen heraus? Wie Sie uns mitgeteilt haben, sollen die Gebäude aus „strukturellen und planerischen Notwendigkeiten“ abgerissen werden, gravierende bauliche Mängel, die einen Abriss unumgänglich machen, liegen also demnach nicht vor.

Sie versichern uns: „Wir möchten weiterhin und auch langfristig den Interessen unserer Mitglieder gerecht werden.“ Aber kennen Sie diese auch? Die im Planungsgebiet wohnenden Mitglieder jedenfalls haben Sie nicht nach ihren Interessen gefragt. Und bei den etwa 300 betroffenen Wohneinheiten handelt es sich immerhin um einen Anteil von 11,4% der 2.700 Wohneinheiten der Familienheim Freiburg Baugenossenschaft eG.

Sie regieren von oben nach unten und meinen, die „Genossen“, die Ihre Gehälter garantieren, in sehr wichtigen Angelegenheiten nicht beteiligen zu müssen. Durch die Initiativen der Bewohnerinnen und Bewohner und unsere interne Befragung, die Ihnen zugeleitet wurde, sind Sie über die Ansichten vieler Bewohner hierzu informiert worden – und haben so einen Hauch von Demokratie erlebt, die Sie nicht praktizieren. Wir, die wir in den Bauten wohnen, bezweifeln, dass ein Abriss unabwendbar ist, denn es wohnt sich in den Gebäuden recht gut, abgesehen von kleineren Mängeln, die nicht die Bausubstanz betreffen.

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Strengere Anforderungen für die Verwertungskündigung

Strengere Anforderungen für die Verwertungskündigung

27.09.2017 – Der Bundesgerichtshof hat strengere Anforderungen an die sogenannte Verwertungskündigung formuliert:

http://www.mieterbund.de/mietrecht/bgh-urteile-mietrecht/bgh-urteil-detailansicht/article/41388-bundesgerichtshof-staerkt-mieterrechte.html

Tipp an die BewohnerInnen der Quäkerstrasse:

Treten Sie dem Badischen Mieterring bei! Dort bekommen Sie Hilfe und professionelle Beratung.

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs, dass eine sogenannte Verwertungskündigung wegen Abriß und Neubau sehr erschwert, stehen Ihre Chancen bei einem Prozeß sehr gut. Sie würden bei einem gewonnenen Prozeß nicht nur Ihre Wohnung und das Haus sondern das ganze Viertel retten !

Einschneidende Veränderungen im Quartier

Einschneidende Veränderungen im Quartier

Freiburg, 23.08.2017
VIELEN DANK FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn in den Familienheim-Gebäuden in der Wiehre,gemäß des Schreibens des Familienheims vom 14.06.2017 stehen in der Wiehre in den kommenden Jahren einschneidende Veränderungen an. Daher bildete sich Ende Juli eine Bewohnerinitiative, die auf die Planungen Einfluss nehmen will.

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Ergebnisse der Anwohnerbefragung

Ergebnisse der Anwohnerbefragung

Kurz gefasst:

97% der AnwohnerInnen sprechen sich für den Erhalt ihrer Häuser und Wohnungen aus.

24.07.2017 Brief_an_Familienheim_-_Unterschriftenaktion_-_2017_07_24

17.09.2017 Bericht_ BewohnerInnenbefragung_2017_09_19

Bewohnerinitiative in den Familienheim-Gebäuden in der Wiehre Freiburg, 17.09.2017

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,
nachfolgend möchten wir Sie über die Ergebnisse der Befragung, die wir im Zeitraum vom 25.08.2017 bis 11.09.2017 in den 308 betroffenen Wohneinheiten durchgeführt haben, informieren.

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Kleines Vokabelheft der Gentrifizierung

Kleines Vokabelheft der Gentrifizierung

entwohnen > Rausschmiß auf Raten (hier kann es gerne mal zu „häßlichen Bildern“ kommen). Oft unterschreiben die Mieter ihren eigenen Abgang aus der Wohnung und ihrer vertrauten Umgebung. Beim Entwohnen werden zunächst alle verfügbaren „soft techniques“ der Machtausübung angewandt. Die Wohnungseigentümer vertrauen darauf, dass viele Mieter ihre Rechte nicht kennen. Eine Kündigung nach § 573 (2) 3. (Verwertungskündigung) ist heutzutage nicht leicht umsetzbar.

informieren > verfügen , bestimmen, anordnen , dekretieren

Infoveranstaltung > Verkündung von beschlossenen Tatsachen, gerne auch mit Paß- und Einlaßkontrolle und speziellen Moderatoren zur professionellen Eindämmung des Unwillens der Betroffenen.

Interessen unserer MieterInnen > Unsere Interessen

Konstruktiver Dialog > Befehl und Gehorsam unter Beibehaltung des demokratischen Scheins

Maßnahmen > Abriß und Rausschmiss, Bau teuerer Wohnungen

Mit uns findet keine Gentrifizierung statt > Mit uns findet Gentrifizierung statt

Modernisierung > Beliebte Drohkulisse, um bei der derzeitigen skandalösen Gesetzeslage Mietsteigerungen zu erreichen zu wollen. Sehr viele Modernisierungen wären nicht nötig und vermeidbar, wenn es der Wille des Haus- Grunsstückeigentümers wäre. Beispiele:
Feuerschutz – Feuerschutz Dämmplatten gibt es für 7-10 € / qm . Die Anbringung im Trockenbauverfahren bei Speicherwohnungen kostet circa 50€ / qm . Fassadendämmung – Die oft Schimmel produzierende und im Süden Deutschlands meist unnötige Fassadendämmung ist nur gesetzlich vorgeschrieben, wenn mehr als 10% einer Fassade renoviert wird. Dämmung der obersten Geschoßdecke – bei Holzbalkendecken nicht vorgeschrieben.

Neubau, Neuerrichtung > Abriß des bestehendes Hauses

Neue Mitgliederkreise > Reiche, Dinkis, Yuppies, Erben

Planungen > Abrißvorhaben für teueren Wohnraum

Prüfung des Wohnbestandes > Abrißgenehmigung vorbereiten und einholen

Strukturelle und planerische Notwendigkeiten > nebulös für: Wir tun was uns gefällt und das Kapital vermehrt. Wir streben Wirtschaftlichkeit an.

umsetzen > rausgeschmießen werden und ziemlich sicher in eine schlechtere und/oder teuerere Wohnung umziehen dürfen

Unterstützungsangebot > wir unterstützen Sie beim Verschwinden aus Ihrer Wohnung

Verantwortung für zukünftige Generationen > nebulös für: Übergehen der jetzigen Generation [oder:] Im Interesse der schnellen Kapitalvermehrung heute und in der nahen Zukunft. Wird auch gerne mal als „Philosophie“ verkauft.

Wohneinheiten > Wohnung, Haus, Lebensmittelpunkt, vertrautes Umfeld